Bavarian Beefboards: Das darf beim Grillen nicht fehlen!
Nonnenhorn am Bodensee. Für einen schönen Grillabend mit Freunden hat Torsten Hügel eineinhalb Kilo Rinderfilet am Stück eingekauft. Gegrillt wurde über Holzkohle bis zur Perfektion. Am Stück, selbstverständlich. Auf einem einfachen Brett sollte dann das Grillgut portioniert werden. Dabei zerbrach das Brett. Und der Fleischsaft lief auf den Tisch, welch ein Jammer!
Nächster Abend: Torsten ist mit der Familie im „Weinrädle“ zum Abendessen, der Weinstube des Weinguts von Peter Hornstein in Nonnenhorn. Freunde setzen sich mit an den Tisch. Es stellt sich heraus, der eine, der sich mit dazu setzt, ist Schreiner. Torsten thematisiert sofort das Grillgut-Fiasko vom Vorabend. In den nun folgenden 6 Wochen entwickeln beide ein Brett für Grillgut, das allerhöchsten Ansprüchen genügt. Dazu bedarf es einer perfekt ausgefrästen Rinne für den Fleischsaft, aber eben nicht so, wie man es auf allen 08/15-Brettern findet. Vorgabe: mindestens 350ml Saft muss diese Rille auffangen können.
Nicht nur das: die Feuchtigkeit des Holzes muss stimmen. Biege- und Zähigkeitstest wurden gemacht. Sogar aus dem 5ten Stock eines Hochhauses wurde ein Testbrett geworfen, um die Stabilität zu testen.
Und ganz wichtig: das Brett muss aus einem Stück sein. Nichts Verleimtes! Hartholz mit vielen Gerbstoffen… der Hygiene wegen. Hartholz aus der Umgebung, nicht importiertes Holz.
Ursprünglich wollte Torsten solch ein Brett nur für seine Grill-Terrasse. Aber kaum hat sich das Projekt herum gesprochen, klopften schon viele Grill-Enthusiasten an mit dem Wunsch, auch solch ein Board zu bekommen.
Nun ist Torsten ständig auf der Suche nach altem (!) und gut abgelagerten Holz von Apfelbäumen, Birnbäumen, Kirschbäumen, aber auch Nussbaum, Esche, Eiche etc.
Und wie kommt er dazu: er fährt in seiner Freizeit (denn Bavarian Beefboards ist noch ein Nebengewerbe) zu den Bauern in der Umgebung, im Allgäu, klappert Holzhändler ab. Selten sind die Bauern froh, wenn das alte Holz, das irgendwo „herum liegt“, weg kommt. Ganz oft muss er allerdings tief in die Tasche greifen, um diese alten Hölzer zu erwerben. Erschwerend kommt hinzu, dass es diese dicken und alten Obstbäume nicht mehr gibt. Diese mussten den modernen Obstanlagen weichen.
Selbstverständlich ist jedes Board ein Unikat. Es gibt keine zwei Bretter, die sich gleichen. Und jedes wird individuell bearbeitet in echter Handarbeit. Auf besonderen Wunsch fertigt Torsten auch kleinere Boards an, z.B. für das abendliche Vesper.
Solche Boards haben einen besonderen Kundenkreis. Menschen, die Wert legen auf Qualität und Regionalität. Nicht nur um den Bodensee herum. Er musste auch schon in die USA versenden.
Mehr könnt Ihr erfahren auf der Webseite von Torsten: https://www.bavarianbeefboards.de/
Autoren: DRW / BEMA